terça-feira, 19 de março de 2019

Die Welt - 18.03.2019 (Vasco da Gama)

Vasco da Gama: So eroberte Portugals Flotte den Indischen Ozean

Bei seiner zweiten Indien-Fahrt 1502/3 betätigte sich Vasco da Gama als Eroberer. Eines seiner Schiffe war die „Esmeralda“. Das Schiff ist ein wahrer Schatz für die Wissenschaft. Deren Ausrüstung schaffte es nun ins „Guinessbuch der Rekorde“.

| Lesedauer: 4 Minuten 
An illustration depicts the destruction caused by Portuguese explorer Vasco da Gama (1469 - 1525) on Mohammedan pilgrims during his 1497 - 1499 journey around the Cape of Good Hope to Asia. (Photo by Kean Collection/Getty Images) Getty ImagesGetty ImagesAn illustration depicts the destruction caused by Portuguese explorer Vasco da Gama (1469 - 1525) on Mohammedan pilgrims during his 1497 - 1499 journey around the Cape of Good Hope to Asia. (Photo by Kean Collection/Getty Images) Getty ImagesGetty Images
Gegen die Kanonen der Portugiesen hatten die arabischen Schiffe keine Chance 
Quelle: Getty Images
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Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama war nicht nur ein bedeutender Entdecker, sondern auch ein machtbewusster Admiral. Nachdem er 1498 zum ersten Mal das Kap der Guten Hoffnung umsegelt und damit den Seeweg nach Indien entdeckt hatte, machte er sich 1502 erneut auf den Weg. Diesmal allerdings umfasste seine Expedition nicht vier, sondern 21 Schiffe, die zudem schwer bewaffnet waren. Denn Indien lockte weniger aus geografischem als aus wirtschaftlichem Interesse. Die Reichtümer des Orients, zumal die der sagenhaften Gewürzinseln, sollten für Portugal erobert werden.

Die Reisen Vasco da Gamas

MEYERBEER AFRICAINE LIB1
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Nachdem Manuel I. 1495 den Thron Portugals bestiegen hatte, beauftragte er den Admiral Vasco da Gama, einen Seeweg nach Indien zu finden. 
Quelle: picture-alliance / Mary Evans Pi/Mary Evans Picture Library
Vasco da Gama (ca. 1469-1524)
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Vasco da Gama (ca. 1469-1524) entstammte portugiesischem Adel. Im Kampf gegen französische Piraten hatte er sich einen Namen gemacht. 
Quelle: picture alliance / Everett Colle/Everett Collection
Vasco da Gama, Abfahrt 1497 / Liebig
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Im Juli 1497 stach da Gama von Lissabon aus in See. Seine Flotte bestand aus vier Schiffen, bemannt mit den besten Seeleuten des Landes. 
Quelle: picture-alliance / akg-images
VASCO DA GAMA & SPIRIT
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Am Kap der guten Hoffnung meinten die Portugiesen, unheilvolle Visionen zu sehen. 
Quelle: picture-alliance / Mary Evans Pi/Mary Evans Picture Library
VASCO DA GAMA SHIPS
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Dennoch lief die kleine Flotte schließlich in den Indischen Ozean ein, der seit Jahrhunderten von arabischen Händlern kontrolliert wurde. 
Quelle: picture-alliance / Mary Evans Pi/Mary Evans Picture Library
Vasco da Gama's introduction to the Zamorin, India, 1498, (1847). Artist: Robinson
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Im Mai 1498 erreichte die Flotte die Malabarküste Indiens. Hier schloss der Admiral mit dem Herrscher von Kalikut ein Handelsabkommen. 
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Vasco da Gama (ca. 1469-1524), engraving 1883
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Königliche Ehren folgten. Dafür geriet da Gama in schwere Konflikte mit rivalisierenden Adeligen. 
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Vasco da Gama, 3.Reise nach Indien 1524 - Vasco da Gama,3rd journey to India 1524 - Vasco da Gama,3e voyage pour l'Inde 1524
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1502 wurde da Gama mit seiner zweiten Expedition beauftragt. Diesmal bestand die Flotte aus 21 schwer bewaffneten Einheiten. 
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Portugal, Lissabon: Grabmal des Seefahrers und Entdeckers Vasco da Gama im Hieronymus-Kloster in Belém
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1524 starb da Gama als Vizekönig in Cochin in Indien. Heute liegen seine Überreste im Lissaboner Vorort Belém. 
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Eines der Schiffe war die Nao „Esmeralda“. Der Zweimaster gehörte zu der Flottille, die Vasco da Gama zum Schutz der portugiesischen Stützpunkte in Indien 1503 zurückließ, während er sich mit seinen erworbenen oder erbeuteten Schätzen auf den Heimweg machte.
1998 entdeckte der amerikanische Schatztaucher David Mearns das Wrack vor der Küste Omans im Süden der Arabischen Halbinsel. Ein wahrer Schatz für die Wissenschaft. Denn an Bord fanden sich seitdem Ausrüstungsgegenstände, deren Seltenheit ihnen jetzt den Eintrag ins „Guinnessbuch der Rekorde“ verschafft hat. Das Astrolabium der „Esmeralda“ gilt als ältestes nautisches Gerät dieser Art weltweit.
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Taucher arbeiten an der Bergung des Wracks von Vasco da Gamas Schiff „Esmeralda“. Es sank im Mai 1503
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Dabei handelt es sich um eine unscheinbare Scheibe, die Taucher 2014 aus dem Wrack bargen. Die wissenschaftlichen Analysen des Bronzestücks von 17,5 Zentimeter Durchmesser beschreiben Experten der britischen Universität von Warwick im „International Journal of Nautical Archeology“.
Das Astrolabium entstand zwischen 1496 und 1501. Das Wort bedeutet so viel wie „Sternnehmer“; es handelt sich um eine Art drehbare Sternkarte, mit der der Himmel in ebener Form nachgebildet werden kann. Damit war es Seefahrern möglich, unter anderem die Uhrzeit und die Himmelsrichtungen zu bestimmen.
ACHTUNG: SPERRFRIST 18. MÄRZ 00:01 UHR. ACHTUNG: DIESER BEITRAG DARF NICHT VOR DER SPERRFRIST, 18. MÄRZ 00.01 UHR, VERÖFFENTLICHT WERDEN! EIN BRUCH DES EMBARGOS KÖNNTE DIE BERICHTERSTATTUNG ÜBER STUDIEN EMPFINDLICH EINSCHRÄNKEN. - HANDOUT - 16.03.2019, ---: ACHTUNG: SPERRFRIST 18.MÄRZ 2019 00:01 UHR - DIESER BEITRAG DARF NICHT VOR DER SPERRFRIST, 18. MÄRZ 00.01 UHR, VERÖFFENTLICHT WERDEN! EIN BRUCH DES EMBARGOS KÖNNTE DIE BERICHTERSTATTUNG ÜBER STUDIEN EMPFINDLICH EINSCHRÄNKEN. Das im Jahr 2014 aus einem Schiffswrack aus der Flotte des portugiesischen Entdeckers Vasco da Gama geborgene See-Astrolabium. Die 17 Zentimeter großen Bronze-Scheibe wird als ältestes nautisches Gerät dieser Art ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Foto: David Mearns/UNIVERSITY OF WARWICK/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Das Astrolabium der "Esmeralda" 
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Mittels 3-D-Lasertechnik fanden die Forscher feine Linien am Rand der Scheibe, die in Richtung Mitte gesehen jeweils fünf Grad auseinanderliegen. „Diese Art von Technologie ermöglicht uns ein besseres Verständnis dafür, wie die Scheibe im 15. Jahrhundert funktioniert hat“, wird Teamleiter Mark Williams von der University of Warwick zitiert. Ganze 104 Exemplare aus jüngeren Zeiten haben sich bis in die Gegenwart erhalten.
Das vor Oman entdeckte Astrolabium trägt das Wappen Portugals und seines Königs. Damit erhärtet der Fund auch die Identifizierung des Wracks. Bereits 2016 hat sein Entdecker David Mearns belastbare Indizien vorgelegt. Ein kupfernes Emblem zeigt König Manuel I., der von 1495 bis 1521 regierte und als Begründer des portugiesischen Kolonialreiches gilt.
12.08.2015, Atlantic Hotel Sail City, Bremerhaven, GER, Sail Bremerhaven 2015, Sail-in, im Bild / picture shows Nao Victoria, Backbord Foto © nordphoto / Ewert | Verwendung weltweit
Die "Victoria", moderner Nachbau einer Nao 
Quelle: picture alliance / nordphoto
Die Nao war der Schiffstyp, mit dem Portugiesen und Spanier ihre großen Entdeckungsfahrten bestritten. Sie ähnelte den Koggen der Hanse, war aber als Zwei- oder Dreimaster etwas größer und wegen der Kraweelbauweise, bei der die Planken Kante an Kante befestigt werden, auch stabiler.
Auch Geschosse seiner Artillerie weisen das Schiff als portugiesisches aus. Ihre chemische Analyse ergab, dass ihr Material aus zeitgenössischen Minen auf der Iberischen Halbinsel und aus England stammt. Eine Silbermünze zeigt eine Prägung, die eigens für den Indienhandel aufgelegt worden war.
Entscheidend aber sind die Initialen, die der Kapitän und Eigner des Schiffes als tödlichen Gruß auf seine Kanonenkugeln ritzen ließ: „VS“, was als Initialen von Vicente Sodré gedeutet wird. Der war ein Onkel von Vasco da Gama und führte zusammen mit seinem Bruder Brás Sodré das Kommando über die „Esmeralda“, die 1503 in einem schweren Sturm unterging.
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Die Santa Catarina do Monte Sinai und andere Schiffe
So stellten sich die Zeitgenossen Vasco da Gamas Flotte vor der Malabarküste vor 
Quelle: Wikipedia/Public Domain
Auf da Gamas Expedition 1502/3 hatte Vicente Sodré das zweite Geschwader befehligt. Mit ihm hatte er an verschiedenen Gefechten teilgenommen, in denen die Portugiesen ihre Überlegenheit zur See eindrucksvoll bewiesen hatten. Denn obwohl gegenüber den eingesessenen arabischen Schiffen deutlich in Unterzahl, konnten sie mit ihren Geschützen einen Fernkampf führen, dem die Gegner mit ihrer Entertaktiknichts entgegenzusetzen hatten.
Nach da Gamas Abreise gehörten die Brüder zu der Flottille aus sechs Schiffen, der die Sicherung der neuen portugiesischen Faktoreien Cochin und Cannanore an der indischen Malabarküste anvertraut war. Aber die Kapitäne legten den Befehl sehr freizügig aus und gingen auf eigene Rechnung auf Kaperfahrt, um sich einen Anteil an den Luxuswaren zu holen, die auf den alten Routen des Indik gehandelt wurden. Daher traf der Sturm die „Esmeralda“ vor der Arabischen Halbinsel.
Mit ihr ging auch die Schiffsglocke unter. Auch sie konnte geborgen werden. Das „Guinnessbuch“ führt sie als die älteste der Welt.

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